We need a hook for the storyline, Honey!

Zeugenaussagen zu dem Vorfall (Tragen einer widerwaertigen Sonnenbrille, Feiern im Strassenverkehr) am vergangenen Freitag:

Gisela R. (45, Unternehmerin), aus Hamburg: “Es ist eine Frechheit keinesgleichen! Ich war gerade auf dem Weg nach Hause. Der Verkehr stockte. Da ist mir dieser Opel aufgefallen. Die Leute in diesem Wagen schienen Spass gehabt zu haben. Der eine hatte so eine haessliche Sonnenbrille auf, damit kann man doch nicht rumlaufen? Sowas gehoert verboten. Als er mir dann noch mit einer Flasche Warsteiner zugeprostet hat, da konnte ich wirklich nicht mehr und habe nur noch den ‘Scheibenwischer’ gezeigt. Total bescheuert sowas!”

Erwin B. (41, Fernfahrer), aus München: “Schon von weiten ist mir das Fahrzeug aufgefallen. Einer von den Insassen hat staendig aus dem Fenster den ‘Teufelshorn’-Gruss gemacht.”

Die mit dem Golf tanzen. Die mit dem Golf tanzen.

Tanja W. (26, Studentin), aus Uelzen: “Mir fielen die sympatischen Jungs sofort auf. Wir haetten gerne noch ein Bier entgegen genommen und angestossen, aber unsere Wege trennten sich leider.”

Eins, Zwei.. Drei, Vier, Fuenf, Sechs... Sieben Polizei!

Walther S. (32, Polizist), aus Potsdam: “Wir waren gerade auf einem Betriebsausflug, da ueberholten uns diese Bekloppten mit 20 km/h ueber dem Tempolimit. Wir haben ganz schoen weggesehen, um nicht einschreiten zu muessen.”

Musmal G. (38, Fernfahrer), aus der Tuerkei: “Iche nixae sprechn Doitsch!”

Torben R. (37, Lieferant), aus Luebeck: “Was? Das waren doch ganz nette Jungs. Die haben mich zum Spur wechseln durchgewunken. Von den anderen ‘Kumpels’ laesst einen ja niemand rein.”

Stellungsnahme Truckerverband Truck&Transport: “Die haben doch nur gut gefeiert!”

… Unter strahlendem Sonnenschein nahmen wir unsere Fahrt auf. Der Umstand, dass wir noch Winterreifen zur Fortbewegung nutzten, konnte daran nichts aendern. Das der Polizeikonvoi den wir ueberholt haben, besseres zu tun hatte, war der einzige Grund weswegen wir nicht aus dem Verkehr gezogen wurden (Weswegen ueberholt denn keiner? Ups, 120 km/h Begrenzung!). Nachdem wir endlich Groemitz erreicht hatten, konnten wir unseren schon wartenden Mullah auffischen und bezogen unsere Wohnung mit Meerblick.

Blick aus der Wohnung.

Da es mittlerweile schon Abends war, tranken wir ein paar Mischer und stuerzten uns unter das feiernde Volk. Meine Erinnerung hat an dieser Stelle ein wenig nachgelassen.

Wir fanden bald eine nette Kneipe, deren Besitzer uns ein paar abgelaufene Bier ‘fuer Unterwegs’ verkaufen wollte. Darauf machten wir ihn aufmerksam. “Oh.. Ja, wo steht denn das?” .. Nachdem wir ihm eine kleine Lektion in Sachen Haltbarkeitsdatum gegeben hatten, bekamen wir vier neue Bier, von dennen immerhin nur zwei abgelaufen waren. Was wir aber nicht rechtzeitig bemerkten.

Ein weiterer Gast der Kneipe empfahl uns eine geeignete Lokalitaet, fuer juengere Leute. Wir scheuten keinen Fussweg, dort auch noch einmal hereinzuschauen. Nach einer Minute Aufenthalt (und zwei Tanzaufforderungen, die ich nur aus Ruecksicht auf die Ehegatten ausgeschlagen habe) hatten wir die ‘ueber fuenfzig Jahre alt’ Veranstaltung auch schon wieder verlassen. Jetzt wissen wir, was ein Siebzigjaehriger unter ‘juenger’ versteht.

Seelenfrieden fanden wir bei Bier und Cocktails, in unserer Pfingst-Stammkneipe in der Pier54 Passage. Der Besitzer hatte zwar gewechselt (und die Sitzplaetze auf Kosten der ehemals langen Bar erweitert), aber das haette nur unser Vorteil sein sollen. Ehrlich wie wir sind, haben wir aber demnoch erzaehlt wie oft wir (friedlich Feiernden) schon dem Laden verwiesen wurden.

Wir traten dann auch bald den Heimweg an. Und tranken noch gemuetlich in der Wohnung. Der Abend haette eigentlich schon vorbei sein koennen. Da bekamen wir um nach Eins noch Besuch aus der Heimat, der uns zum durchhalten zwang. (Ich war nicht dabei, aber man hat es geschafft zweimal Alarm im Fahrstuhl auszuloesen. Anstatt zu sagen “Fehlalarm!”, ergreifen alle panisch die Flucht und laufen die fuenf Stockwerke zu Fuss hoch…)

Um 6 Uhr Morgends waren dann endlich fast alle eingeschlafen. Nur Fridi brauchte noch etwas zu essen. Nach einem ueber einstuendigen Gewaltmarsch mit ihm und Henning, hatten wir dann eine geoeffnete Baeckerei gefunden und konnten uns, um nach Sieben, endlich zum schlafen legen.

I remember what they taught to me,
remember condescending talk for who I ought to be!
Remember listening to all of that and this again…
So I pretended up a person who was fittin’ in!
And now you think this person really is me and I’m,
trying to find the truth…
( Linkin Park – Lying From You )

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